JVA Bremen - Sanierung der denkmalgeschützten Außenmauer

Factsheet

Bauherr Immobilien Bremen AöR
Standort Bremen-Oslebshausen
Bauzeit 2022
Eröffnung August 2022

Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Bremen gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen Bremer Baukultur – liegt aber aufgrund seiner Nutzung und Lage eher außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung. Im August 2022 wurden die Sanierungsarbeiten des 1. Bauabschnittes der historischen Anstaltsmauer fertiggestellt.

Durch diverse Erweiterungsmaßnahmen der Justizvollzugsanstalt wurde ein Großteil der ursprünglichen alten Anstaltsmauer bereits abgebrochen und durch neue Sicherheitszäune und -mauern ersetzt. Das, was noch von der historischen Backsteinmauer stehen geblieben ist, wurde in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und in Kooperation mit der bras e.V. sehr aufwendig saniert.

Mit der Sanierung der historischen Außenmauer wurden ca. 200 Meter Baudenkmal wiederhergestellt und für die Nachwelt erhalten. Die Arbeiten haben unter Federführung von GSP Gerlach Schneider Partner Architekten als Generalplaner und Immobilien Bremen AöR als Projektsteuerer mit einer umfangreichen Bestandsaufnahme und einer statischen Begutachtung des alten Mauerwerks im Jahr 2018 begonnen und endeten mit der Fertigstellung des 1. Bauabschnittes im August 2022.

Die qualitätsvolle Sanierung des durch Nutzung und Umwelteinflüsse stark belasteten Bauwerks erforderte von allen Beteiligten einen großen Einsatz. Dieser wurde besonders in Form von Kompetenz, Kreativität und Beharrlichkeit erbracht. Die bras e.V. war maßgeblich am Erfolg des Bauvorhabens beteiligt. Durch das Fachwissen und die bauliche Ausführung konnten die Sanierungsarbeiten qualitätsvoll ausgeführt werden.

Trotz stark eingeschränkter finanzieller Mittel wurde großer Wert auf den Erhalt des Baudenkmals gelegt. Prägnante historische Baudetails, die die Qualität des Bauwerks auszeichnen, wurden wiederhergestellt. Durch Freilegungen, Rekonstruktionen und Überarbeitungen ist der architektonische Wert des Denkmals in vollem Umfang wieder sichtbar gemacht worden. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit stand bei diesem Baudenkmal im Vordergrund: Die Baustoffe in dem historischen Mauerwerk waren gut trennbar und wiederverwendbar. So konnte ein Großteil der alten Ziegel unzerstört aus dem Verbund herausgelöst und nach aufwendiger Säuberung wieder eingesetzt werden. Der Mix aus alten und neuen Backsteinziegeln erzeugt ein sehr homogenes und schönes Bild der alten Anstaltsmauer.

Der Erhalt der wertvollen Bausubstanz hat nicht nur kulturelle Bedeutung, er ist identitätsstiftend, prägt das Werteempfinden und ist ein erhaltenswertes Wahrzeichen des Stadtteils Oslebshausen.